Evonik kündigt zweiten Venture Capital Fond über 150 Millionen Euro an

Die Essener Evonik Industrias AG hat heute angekündigt, einen zweiten Fond zu eröffnen, mit denen sich das Unternehmen an Start-ups mit Schwerpunkt in der Chemie beteiligen will.

Mit dem ersten Wagniskapitalfond hat sich Evonik schon vor drei Jahren an Jenacell beteiligt. Das Unternehmen hat sich damals aus der Universität Jena ausgegründet und entwickelt biotechnische Zellulose, die die Haut kühlt. Sie wird in erster Linie bei Brandverletzungen eingesetzt, wo die Nanozellulose bei der Behandlung die Leiden der Patienten lindern soll. Aber auch bei dem Vampirlifting soll das Produkt helfen, bei dem Plasma aus körpereigenem Blutkonzentrat zur Glättung der Haut eingespritzt wird.

Evonik stellt Moleküle und Materialien für die Medizintechnik und die Kosmetikindustrie her. Deswegen will sich das Unternehmen auch weiterhin an Start-ups in diesem Bereich mit dem neuen Fond beteiligen. Damit erweitert der Chemiekonzern sein Venture-Kapital auf 250 Millionen Euro.

Evonik generiert einen Jahresumsatz von 14,4 Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn von 2,4 Milliarden Euro. Die Höhe des Venture-Kapitals ist im Vergleich zu anderen Unternehmen sehr hoch. Im Vergleich dazu, der Chemiegigant BASF stellt für diesen Zweck nur 225 Millionen Euro zur Verfügung.

Aber auch andere Unternehmen setzen vermehrt auf die Beteiligung an neuen innovativen Unternehmen, die ihnen Zugang zu neuen Technologien verschaffen sollen. Erst Ende letzten Jahres hat Porsche veröffentlicht, dass sich das Unternehmen mit 150 Millionen Euro an Jungunternehmen beteiligen will, die an neuen innovativen Technologien in dem Bereich Automobil arbeiten.

Das gleiche Ziel verfolgt auch Henkel, die vor kurzem ihr Venture-Kapital auf 150 Millionen Euro aufgestockt haben, um Zugang zu innovativen digitalen Plattformen und neue Beschichtungstechnologien zu bekommen. Sie verfolgen die gleiche Taktik wie Evonik, beide Unternehmen versuchen auch in der 3D-Drucktechnologie Fuß zu fassen. Evonik ist Henkel schon einen Schritt voraus, Sie haben im Januar das amerikanische Start-up Structured Polymers komplett übernommen. Dieses beschäftigt sich mit Kunststoffpulver für den 3D-Druck.

Der neue Fond von Evonik soll sich aber auch mehr mit den digitalen Technologien beschäftigen, mit denen eine bessere Steuerung der Logistik ermöglicht werden soll. Unternehmen verfolgen mit den Beteiligungen an jungen und dynamischen Start-Ups nicht nur den finanziellen Erfolg, sie können auch laut dem IT- und Finanzchef Lutzt Meschke viel von ihnen lernen.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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