General Electric verkauft Biopharmasparte für 21 Milliarden USD

Gestern hat General Electric für Unruhe an der Börse gesorgt. Mit dem Verkauf der Biopharmasparte stieg der Kurs des Wertpapiers kurzzeitig um 19 Prozent.

Für General Electric sah es in den letzten Monaten nicht so gut aus. Der Konzern ist hochverschuldet und geriet in Gefahr, dass Ratingagenturen die Bonität herabstufen. GE nimmt aus dem Vorjahr eine Verschuldung von 47,6 Milliarden USD mit. Durch den Verkauf fließen jetzt 21 Milliarden USD in die Kasse, mit denen sich das Unternehmen wieder finanziellen Freiraum verschaffen kann. Für die Kreditwürdigkeit und die Umbaupläne des GE-Chefs Larry Culp war dieser Verkauf ein entscheidender Schritt.

Jetzt will der GE Chef die ertragreiche Medizinsparte nicht mehr an die Börse bringen. Er benötigt diese Sparte und die lukrative Luftfahrtsparte, um die Krise in der Kraftwerkssparte auszugleichen. Wie Siemens bewiesen hat, kann eine solche Spaltung das Unternehmen aber auch flexibler machen. Culp hatte letzten Sommer angekündigt, den Mischkonzern komplett neu auszurichten und sich von Randbereichen des Unternehmens zu trennen. Damit hat GE die Möglichkeit sich wieder auf das angestammte Industriegeschäft zu konzentrieren. Durch den Verkauf des Biopharmageschäfts kommt jetzt wieder Geld in das Unternehmen, allerdings generierte der Bereich auch letztes Jahr einen Umsatz von 3 Milliarden USD.

Siemens hat das Healthcare-Geschäft 2018 ausgegliedert und an die Börse gebracht. Die Aktie entwickelte sich gut und hat Siemens in den Entscheidungen flexibler gemacht. Gerüchte, das GE das gleiche mit seine Medizinsparte vorhat, existieren seit Ende letzten Jahres.

Durch den Verkauf der Sparte an den Mischkonzern Danaher stieg die Aktie von GE um 19 Prozent an, konnte den Kurssprung aber nicht halten. Das Schuldenrisiko sinkt jetzt beachtlich, trotzdem scheinen die Anleger noch auf eine Überraschung zu werten und halten das Wertpapier. Das Wertpapier von Danaher verlor bis jetzt fast 0,7% an Wert, obwohl die Übernahme genau in das Portfolio des Mischkonzern passt. Danaher stellt Technologien für die Zahntechnik, Biowissenschaften, die Diagnostik und die Umwelttechnik her.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

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