Beim Nasdaq 100 steht eine Richtungsentscheidung an

Beim Nasdaq 100 steht eine Richtungsentscheidung an
von Sven Weisenhaus

Während der Dow Jones bereit neue Rekordhöhen erreichen konnte (dunkle Kurve im folgenden Chart), tut sich der Nasdaq 100 deutlich schwerer, an seine frühere Stärke anzuknüpfen (helle Kurve).

Denn der Technologieindex hat bislang nur ca. 76,40 % seiner jüngsten Korrekturbewegung aufgeholt.

Im Rahmen dieser Korrektur hatte er -7,71 % verloren, der Dow Jones dagegen nur -3,85 %. Auch in dieser Hinsicht zeigte sich also der Nasdaq 100 schwächer.

Wobei man natürlich argumentieren könnte, dass die Technologiewerte von dem Korrekturtief aus stärker zulegen konnten – um +6,39 %, während es beim Dow Jones „nur“ +4,67 % sind. Aber auch wenn man weiter zurückblickt, erkennt man Schwächen beim Nasdaq 100.

Das 76,40%-Fibonacci-Retracement beim Nasdaq 100

Denn schon bei der vorangegangenen Kurserholung konnte der Dow Jones ein neues Rekordhoch markieren (siehe grüne Ellipsen im ersten Chart), während der Nasdaq 100 nur ca. 76,40 % seiner vorherigen Korrekturbewegung aufzuholen vermochte (siehe roter Pfeil im folgenden Chart).

Übrigens: Ist es nicht faszinierend, dass beide Kurserholungen des Nasdaq 100 aus Fibonacci-Sicht bislang das gleiche Ausmaß erreicht haben (76,40 %)?!

Nasdaq 100: Starke Erholungen, aber noch stärkere Korrekturen

Jedenfalls könnte man abermals dagegenhalten, dass der Nasdaq 100 im August mit +14,36 % deutlich stärker zulegen konnte als der Dow Jones mit +8,02 %. Doch auch damals hatte der Technologieindex zuvor mit -15,70 % weit mehr verloren als der Dow Jones (-6,95 %). Und der Nasdaq 100 hatte schon am 10. Juli sein damaliges Rekordhoch markiert, während der Dow Jones noch bis zum 18. Juli weiter zulegen konnte (siehe erster Chart oben).

Neue Rekorde beim Dow Jones, tiefere Hochs beim Nasdaq 100

Und so haben wir nun eben die Situation, dass der Dow Jones seit dem 18. Juli bereits zwei weitere Rekordstände erreichen könnte (grüne Ellipsen im ersten Chart), der Nasdaq 100 derweil tiefere Hochs ausgebildet hat (rote Ellipsen) und aktuell mit einer Abwärtstrendlinie kämpft (dick rot im dritten Chart), während er zugleich Probleme hat, erneut in seinen alten Aufwärtstrendkanal zurückzukehren (grün).

Bullishe Konsolidierung?

Immerhin liegt mit dem höheren Tief vom 6. September noch eine Aufwärtstendenz vor (dicke grüne Aufwärtslinie). Und so kann man die aktuelle Konsolidierung, bei der sich der Nasdaq 100 in die Spitze eines Dreiecks hineinbewegt hat, als trendbestätigend und somit bullish werten, trotz relativer Schwäche.

Wir dürfen daher nun sehr gespannt sein, in welche Richtung der Ausbruch aus dem Dreieck erfolgt. Wird die Abwärtstrendlinie gebrochen und das Hoch vom 22. August bei 19.938,89 Punkten überwunden, wird das Chartbild wieder klar bullish. Bricht dagegen die Aufwärtslinie und rutschen die Kurse unter das Tief vom 6. September bei 18.400,97 Zählern, wird das Chartbild bearish. Dann könnte die Saisonalität wieder zu deutlich tieferen Kursen führen.

Die Fed dürfte die Entscheidung bringen

Eine Richtungsentscheidung könnte gestern mit dem Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed) fallen. Beim S&P 500 ist mit einer Kursreaktion von mindestens 1 % in die eine oder andere Richtung zu rechnen. Beim Nasdaq 100 dürfte diese aufgrund seiner grundsätzlich höheren Volatilität wohl noch größer ausfallen.

Und dabei sollte man damit rechnen, dass die erste Kursreaktion nicht zwingend bereits die weitere Trendrichtung vorgibt. Es kam häufig vor, dass die Kurse nach Ende der Pressekonferenz plötzlich die Richtung gewechselt haben und erst dies die weitere Trendrichtung war.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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