Die Anleger am deutschen Aktienmarkt hat der Mut der vergangenen Tage verlassen, weil die klare Botschaft aus dem Kanzleramt gestern jene war, dass wir das Virus zwar verlangsamt, aber nicht besiegt haben und dass ein Weg aus dem Shutdown der Wirtschaft nur ein allmählicher sein wird.
Zudem rufen weiter fallende Ölpreise, ein historischer Einbruch im US-Einzelhandel und schlechte Zahlen von sich vor Kreditausfällen fürchtenden Banken in Erinnerung, dass zwischen dem derzeitigen Zustand der Realwirtschaft und dem, was in einer durch hohe Liquidität getriebenen Erholung passieren könnte, noch eine gewaltige Lücke klafft. Da haben sich einige Investoren in den vergangenen zwei Wochen gedanklich schon zu weit vorgewagt und müssen nun erkennen, dass die Schäden real sind, auch wenn vielleicht Licht am Ende des Tunnels zu sehen sein mag. Heute um 11 Uhr werden Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone veröffentlicht, die dies noch einmal bestätigen könnten.
Im Deutschen Aktienindex wurden gestern zunächst die Gewinne von mehreren Tagen an einem Stück zunichte gemacht. Die Volatilität dürfte wieder spürbar anziehen, wenn der DAX die Marke von 10.142 Punkten unterschreitet. Dann wäre aus technischer Sicht die gesamte Bodenbildung der vergangenen Wochen plötzlich wieder auf dem Prüfstand. Im Moment sehen wir eine technische Gegenbewegung nach einem erfolgreichen Test dieser Unterstützung.
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