Der März-Verfallstag im DAX

Der März-Verfallstag im DAX
von Torsten Ewert

Bis zum ersten großen Verfallstag (dreifacher „Hexensabbat“) dieses Jahres am 21. März sind es zwar noch fast zwei Wochen hin, aber da insbesondere die großen Verfallstage für starke Handelsaktivitäten bekannt sind, heute schon ein erster Blick auf die aktuelle Konstellation.

Das aktuelle Verfallstagsdiagramm des DAX

Quelle: https://www.stockstreet.de/boersen-tools/verfallstag-diagramm#/

Wie so häufig in seiner jüngsten Rally steht der DAX mit 22.600 Punkten erneut an der Grenze zum bullishen Bereich der aktuellen Verfallstagskonstellation, wo sich fast nur noch Call-Positionen (blaue Balken) finden.

In dieser Darstellung wirken die Call-Positionen dort klein – sowohl absolut als auch im Verhältnis zu manchen Put-Positionen (rote Balken) im Diagramm. Aber alles, was „unten“ liegt, ist längst irrelevant; je weiter unten, umso unwichtiger.

Damit rückt beim Blick nach oben die nächstgrößere Call-Position bei 22.800 Punkten ins Blickfeld, die tatsächlich recht einsam wirkt. Sie dürfte bis zum Verfallstag auf jeden Fall „getestet“ werden. Und sofern meine Vermutung stimmt, dass nach den jüngsten Verlusten auch in den USA eine Gegenbewegung fällig wird, rechne ich damit, dass sie überrannt wird, also ins Geld läuft.

Das obere Kursziel

Und da Positionen, die ins Geld laufen (und dann in der Regel von Stillhaltern abgesichert werden), die vorangegangene Bewegung – in diesem Fall also aufwärts – verstärken, könnte der DAX bald wieder bei 23.000 Punkten stehen (oberes Verfallstagskursziel).

Dort entscheidet es sich dann: Zwischen 23.000 und 23.200 Punkten liegen drei ähnlich große Positionen, um welche die Stillhalter härter kämpfen dürften. Zumal diese Marke schon beim ersten Ansturm hart umkämpft war, auch wenn die Bullen das Allzeithoch bis auf mehr als 23.400 Punkte schieben konnten.

Oberhalb von 23.000 Punkten treten daher sicherlich auch wieder die Bären in Aktion und versuchen die Kurse zu drücken, was den Stillhaltern zugutekommt. Aus Sicht der Verfallstagskonstellation sollte das Allzeithoch bis zum März-Verfallstag halten bzw. nicht nachhaltig gebrochen werden.

Die unteren Kursziele

Nach unten wird es nun spannend, denn gestern ist der DAX in den Bereich gerutscht, in dem es einige Put-Positionen gibt, die bei weiter fallenden Kursen ins Geld laufen. Sie sind zudem größer als die Calls oben, was ihre Wirkung potenziell verstärkt. Ab 22.500 Punkten würde zudem eine größere Call-Position aus dem Geld laufen, deren Absicherungen also hinfällig werden würden, was die Abwärtsbewegung ebenfalls verstärkt.

Bei niedrigeren Kursen kommen aus Sicht der Verfallstagskonstellation die Marken von 22.200 und 22.000 Punkten als Kursziele infrage, wo die beiden sehr großen Put-Positionen liegen. Sie dürften den DAX bis zum Verfallstag stützen, zumal knapp darunter, bei 21.900 Punkten, auch das theoretisch optimale Abrechnungsniveau für die Stillhalter nach der Max-Pain-Kurve (unterer Diagrammteil) liegt.

Die neutrale Zone aus Sicht der aktuellen Verfallstagskonstellation ist diesmal sehr schmal (22.800 bis 23.000 Punkte). Es ist recht unwahrscheinlich, dass sich der DAX fast zwei Wochen in dieser engen Spanne von 200 Punkten hält. Es ist daher mindestens ein Durchbruchsversuch nach oben und/oder unten zu erwarten. Und je nach Marktdynamik und Stillhalterreaktion könnten die Kursausschläge in den Grenzbereichen sehr heftig ausfallen.

Für Trader kann das unter Umständen sehr lukrativ werden, alle anderen sollten dann gelassen bleiben. Nach dem Verfallstag lässt die Hektik oft wieder nach.

Mit besten Grüßen

Torsten Ewert

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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