Wow! Um sagenhafte 7,92 % konnte der DAX alleine gestern zulegen. Vom Korrekturtief bei 12.438,85 Zählern trieben die Bullen den Index binnen nur zwei Handelstagen sogar um mehr als 11,3 % nach oben. Damit lief die Gegenbewegung noch dynamischer ab wie zuvor die crashartige Abwärtsbewegung von Freitag (-4,4 %) und Montag (-5 %).
Auf der Suche nach Kurszielen für die Kurserholung kann man nun, genau wie zuvor bei der Korrekturbewegung, die Fibonacci-Marken heranziehen (siehe graue Linien im folgenden Chart).
Bei 13.908,21 Punkten hat der DAX 38,20 % der Kursverluste seit dem Jahreshoch aufgeholt. Eine solche Gegenbewegung gilt aus Sicht der Fibonacci-Marken als Mindestziel. Und dieses Kursziel wurde gestern auch bereits erreicht. Zwar stieg der DAX im Xetra-Handel „nur“ auf 13.847,93 Zähler, im Späthandel aber sogar auf über 13.970 Punkte.
In diesem Bereich wirkt die psychologisch wichtige Marke von runden 14.000 Punkten anziehend auf die Kurse. Dies erhöht die Chance, dass sich die Kurserholung sogar noch weiter fortsetzt. Ist dies der Fall, könnte auch noch das 50%-Fibonacci-Retracement bei 14.362,10 Punkten erreicht werden.
Fibonacci-Marken passen zu Target-Trend-Linien
Besonders interessant wird es, wenn man nun die Target-Trend-Methode hinzunimmt (siehe folgender Chart). Denn das 38,20er Fibonacci-Retracement und die 14.000er Marke liegen in Reichweite der Rechteckgrenze bei 14.010 Punkten. Und das 50%-Retracement ist nahezu deckungsgleich mit der Mittellinie bei 14.365 Punkten.
Auf dem aktuellen Niveau ist allerdings mit Widerstand zu rechnen. Lässt sich der DAX davon aber nicht aufhalten oder kann er, nachdem er den aktuellen Kursanstieg konsolidiert hat, weiter zulegen, sind das 50er Retracement und die Mittellinie als nächste Kursziele aktiviert.
Und will man sogar schon darüber hinaus blicken, dann fällt beim Blick auf die Charts auch auf, dass das 61,80%-Fibonaci-Retracement bei 14.815,99 Punkten mit dem Ausbruchsniveau der monatelangen Seitwärtsbewegung (grüner Balken im Chart) deckungsgleich ist.
Ein Schritt nach dem anderen
Aber vorerst sollte man sich auf die naheliegenden Kursziele konzentrieren. Und auf dem Weg dorthin gilt es für den DAX, zunächst die Mittellinie bei 13.655 Punkten zu halten. Denn falls dies nicht gelingt, könnte der Index auch schnell wieder an der Rechteckgrenze bei 13.300 Punkten landen.
Dies halte ich für möglich, wenn die US-Indizes den DAX noch einmal mit nach unten ziehen. Denn diese sind, wie am Dienstag beschrieben, immer noch relativ hoch bewertet. Und man sollte zudem die Geldpolitik nicht außer Acht lassen. Diese kann, über den Ukraine-Krieg hinaus, noch ein Belastungsfaktor sein, insbesondere, wenn die US-Notenbank mit dem Bilanzabbau beginnt. Denn damit wird dem Markt Liquidität entzogen.
Es könnte also nicht schaden, nach dem 11-prozentigen Kursanstieg einen Zwischengewinn mitzunehmen, wenn Sie die Strategie der gestaffelten Käufe eingesetzt haben.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)