Dow Jones: Welle 2 im Oktober, Welle 3 mit der Jahresendrally?

Dow Jones: Welle 2 im Oktober, Welle 3 mit der Jahresendrally?
von Sven Weisenhaus

 

Zunächst ein Hinweis:
Wegen Feiertag und Brückentag erscheint die nächste Ausgabe am  Dienstag.

Aktuell ist an den Börsen nicht viel los – trotz oder vielleicht auch wegen der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten. Womöglich haben die Anleger nach den vorgestrigen Kursreaktionen, die auf den Angriff des Iran folgten, eine vorsichtige und abwartende Haltung eingenommen. Die Aktienindizes in den USA haben sich jedenfalls seit dem vorgestrigen Kursrutsch in eine Seitwärtskonsolidierung begeben.

Dow Jones: Kurzfristige Konsolidierung

Beim Dow Jones hält diese im Grunde bereits seit fast 2 Wochen an (siehe gelbes Rechteck im folgenden Chart), wenn man den kurzzeitigen Ausbruch auf ein neues Trend- und Rekordhoch außen vor lässt.

Dieses neue Hoch wurde womöglich im Rahmen meines bullishen Elliott-Wellen-Szenarios erreicht, über das ich (zuletzt) am 17. September berichtet hatte (siehe „Dow Jones auf Rekordhoch – Was sagen jetzt die Elliott-Wellen?“). Womöglich wurde mit dem rasanten Anstieg um 6,63 % die Welle 1 des neuen 5-gliedrigen Aufwärtszyklus gebildet (dunkelgrün). Und die aktuelle Konsolidierung ist dessen Welle 2 bzw. ein Teil davon.

Bullishes Elliott-Wellen-Szenario in einer Übertreibung

Sollte das der Fall sein, dann ist zukünftig noch mit deutlich weiter steigenden Kursen zu rechnen. Und dabei könnte der neue 5-gliedrige Aufwärtszyklus unverändert lediglich die Welle 3 eines noch größeren Bullenmarktes darstellen (hellgrün im folgenden Chart).

Auffällig ist aktuell allerdings, dass der Dow Jones wieder an der oberen Linie eines alten Aufwärtstrendkanals abgeprallt ist (siehe roter Pfeil). Dieser lässt sich bis März 2023 zurückverfolgen.

Seitdem hat der Dow Jones um mehr als 35 % zugelegt. Wobei es auch seit dem Tief der ABCDE-Korrektur mehr als 30 % sind. Dieses Tief wurde am 27. Oktober 2023 markiert, also vor weniger als einem Jahr. Und ein Kursanstieg um fast ein Drittel binnen eines Jahres ist eine Übertreibung.

Allerdings zeichnen sich Übertreibungen dadurch aus, dass sie länger anhalten können als man denkt. Und daher ist trotz der bisher schon beeindruckenden Kursgewinne eine Fortsetzung der Rally möglich. Ich halte deshalb aktuell folgendes Szenario für wahrscheinlich:

Wie lange bleiben stark steigende Kurse realistisch?

Im saisonal schwachen Oktober konsolidieren die US-Indizes noch etwas weiter. Dabei darf der Dow Jones, wie bereits am 17. September geschrieben, nur nicht unter das Tief vom 11. September an der psychologisch wichtigen Marke von runden 40.000 Punkten fallen. Dann wäre das bullishe Elliott-Wellen-Szenario hinfällig.

Interessanterweise wurde dieses September-Tief in der Nähe der unteren Linie des Aufwärtstrendkanals gebildet. Dieser Trendkanal hat also offenbar noch immer eine große Relevanz, obwohl er auf der Unterseite schon einige Male gebrochen wurde.

Jedenfalls sollte es am Ende der Konsolidierung im Rahmen der typischen Jahresendrally weiter nach oben gehen, inklusive neuer Rekordhochs. Und aktuell sieht es sogar eher so aus, als würde sich die saisonale Schwäche auch im Oktober nicht richtig durchsetzen können. – Ob Kriege oder konjunkturelle Probleme, es scheint, als würden die Anleger jegliche Zweifel an der Fortsetzung der übertriebenen Aktienmarktrally immer wieder schnell beiseite wischen.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

Sven Weisenhaus ist Chefredakteur des renommierten Börsen-Newsletters Börse-Intern, der vom bekannten Börsen-Portal Stockstreet.de herausgegeben wird. Er schreibt dort auch die Analysen des „Target-Trend-Spezial“ - einem börsentäglichen Dienst, der den DAX und andere Indices nach der berühmten Target-Trend-Methode analysiert.

www.stockstreet.de

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