Auf dem Fondsprofessionell-Kongress in Mannheim vor 14 Monaten hatte ich ausdrücklich vor dem Börsenabschwung gewarnt, der dann im Herbst 2018 auch voll zuschlug. Auf der Veranstaltung des gleichen Veranstalters in Wien erklärte ich nun vor wenigen Tagen, warum Anleger auch im Frühjahr 2019 vorsichtig sein sollten und weshalb ich mich auf den nächsten Kursabschwung freue.
Vorerst sollte das Fahrwasser zwar wieder etwas ruhiger bleiben, doch ich erwarte noch in der ersten Amtszeit des US-Präsidenten Donald Trump einen handfesten Crash an den Börsen. Man wird versuchen, Trump die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben. Ich rate Ihnen daher, werte Leser, sich defensiver zu positionieren. Es wird Zeit, vorsichtiger zu werden – viel vorsichtiger.
Die Korrektur wird Chancen bieten
Wenn es rappelt, wird es spannend. Viele Anleger warten bei unruhigen Märkten zunächst lieber ab, bis sich alles wieder beruhigt hat. Doch genau das ist falsch! Ich selbst begebe mich in solchen Phasen mit vollem Elan auf die Suche nach günstigen, vielversprechenden Einzeltiteln für meine Fonds, um so möglichst stark vom nächsten Aufschwung zu profitieren. Denn Gewinne erzielen wir Anleger, wenn wir starke Unternehmen zu günstigen Bewertungen kaufen.
Ich bin kein Crash-Prophet
Vor 10 Jahren habe ich den Crash vorausgesagt, diese Phase aber genutzt, um zu guten Preisen einzusteigen. Damals fühlte ich mich wie ein kleiner Junge mit viel Taschengeld in einem Süßwarenladen.
Für mich ist nun einfach die Zeit gekommen, die von mir beratenen Fonds – darunter den PI Global Value Fund und den Max Otte Vermögensbildungsfonds – auf die sich ändernden Märkte vorzubereiten. In den vergangenen neun Jahren haben meine Analysten und ich die Fonds auf die maximale Aktien-Allokation hochgefahren. Im letzten Jahr jedoch haben wir damit begonnen, Liquidität aufzubauen, um so bestmöglich vom nächsten Crash zu profitieren. Und wir wollen noch viel mehr Liquidität aufbauen!
Der nächste Sturm wird jedoch nicht von einer galoppierenden Inflation begleitet werden. Eher halte ich eine Deflation für wahrscheinlicher, was wiederum zu Zahlungsschwierigkeiten bei Immobilien führen könnte. Den Markt rund um das Betongold halte ich ohnehin für völlig überkauft – ebenso wie den Hype um Bitcoin.
Am vergangenen Montag hat mich die Welt nach meiner volkswirtschaftlichen Einschätzung gefragt. Sie werden sich denken können, dass ich das Agieren der deutschen Politik in wirtschaftlichen Fragen kritisch sehe. Globale Unternehmen müssen von ihren Regierungen auch eine gewisse Unterstützung für ein faires Spielfeld erhalten, sonst gehen sie auf Dauer unter. Die USA wissen das, China weiß das, England weiß das und Frankreich weiß das. Nur wir Deutschen verdrängen es. Es scheint, als ob unsere Regierung oft noch einen draufsetzt. Die Konsequenz für mich als Fondsmanager: Obwohl der deutsche Leitindex optisch sehr billig ist, investiere ich kaum noch in DAX-Unternehmen.
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Hinzu kommt, dass die ökonomischen Supermächte ausländische Konkurrenten mit harten Bandagen angehen. Die USA, aber auch China und andere führen einen gnadenlosen Wirtschaftskrieg, zum Beispiel gegen die deutschen und schweizerischen Banken, die deutsche Autoindustrie, Siemens. Die Bundesrepublik hat dem nichts entgegenzusetzen, daher sind einfach keine Zukunftsperspektiven zu erkennen.
Aber wir können Krise! Auch 2019 haben wir bereits einige interessante Unternehmen gefunden.
Auf gute Investments,
Ihr
Max Otte
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