Aktuelle Version vom 30. Dezember 2007, 23:04 Uhr
Einführung
Unterscheidung: Indikatoren & Oszillatoren
Indikatoren lassen sich in absolute Indikatoren (Trendfolger) und relative Indikatoren (Oszillatoren) unterscheiden.
Relative Indikatoren oszillieren aufgrund ihrer Berechnung um eine Mittellinie (Triggerline/Middleline) oder innerhalb einer gewissen Bandbreite.
Allgemeine Definition ist, daß Trenfolge-Indikatoren Trends aufzeigen, während Oszillatoren Überkauft-/Überverkauft Zustände anzeigen sollen.
Jedoch sollte man sich nicht an dieses statische System halten, da zB angepaßte Oszillatoren ebenso Trend-Stärken beschreiben können.
Hier sind der Anpassung und Variation keine Grenzen gesetzt. So wundert es auch nicht, daß es wohl so ca. 20.000 Indikatoren gibt. Daher erklären sich auch unterschiedliche Werte bei den einzelnen Chartprogrammen, da sie evtl. eine Variation einer Formel anwenden.
Merke: RSI bei Comdirect ist nicht gleich RSI bei Metastock oder MarketMaker.
Hier sind natürlich Chartanalyse Programme von Vorteil, wo man die Formelberechnung selbst durchführen bzw. einsehen kann.
Einordnung
Trendfolge-Indikatoren
aktuelle Trendrichtung (aufwärts,seitwärts,abwärts) soll bestimmt werden
Momentum-Oszillatoren
aufzeigen von Extrembereichen
Trendbestimmungs-Indikatoren
zeigen Trendwechsel/-stärke und dienen der akt. Situation des Trends
Volatilitäts-Indikatoren
beschreibt in welcher Volatilitätsphase man sich gerade befindet
Tipps
- Beachtet, wann man wo einen Indikator einsetzt
- gewichtet niemals die Indikatoren extrem stark. Beachtet sie, verlaßt euch aber nicht bedingslos darauf
- Trau keinem Indikator ! Macht Backtesting und überprüft die historische Zuverlässigkeit
- haltet euch nicht an Standardvorgaben der Indikatoren fest. Verändert die Parameterangaben um den Indikator zu verbessern. Gerade bei Indikatoren kann man hervorragend experimentieren
- haltet euch nicht an Standard-Definitionen fest. Standardmäßig wird zB bei dem Momentum ein Kaufsignal bei Durchschneidung der 0-Linie (MiddleLine) generiert. Wenn das Kaufsignal aber erst immer bei 10 geliefert wird (was ihr zB durch Backtesting herausbekommen habt), dann liegt das Kaufsignal definitv bei 10 und nicht bei 0 !
- setzt euch mit dem Indikator auseinander u. versteht ihn
Zuoft lese ich: "RSI bei 75, der Wert sofort glattstellen". Anschließend geht das Gejammere rum, denn der Wert hatte nochmal asnchließend 20-30% Plus gemacht. Nun, hätte man folgende Regeln beachtet u. den RSI verstanden, hätte man gewußt:
-nie nur einen Indikator allein zur Entscheidungshilfe heranziehen
-der Überkauft-Bereich legen manche bei 70 fest, andere aber auch bei 80
-den Wert erst dann verkaufen, wenn auch der RSI das Verkauf-SIGNAL liefert
-es gibt bessere Oszillatoren als den RSI
-RSI wurde in einem trendstarken Markt eingesetzt, wo er kaum brauchbar ist
Ihr seht also, daß wesentlich mehr dahintersteckt und man solche allgemeinen Aussagen wie "RSI über 75 - verkaufen" getrost vergessen kann.
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