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Der MACD nimmt im Gebiet der technischen Indikatoren eine Doppelstellung ein, da er sowohl als Trendfolger als auch als Oszillator interpretiert werden kann. Da er auf exponentiell gleitenden Durchschnitten basiert, liegt der Schwerpunkt jedoch eindeutig auf der Trendfolgefunktion. Besonders in den letzten Jahren erfreut sich der MACD einer außerordentlichen Beliebtheit sowohl bei Privatanlegern als auch bei Börsenprofis - vor allem wohl auf seine Vielseitigkeit zurückzuführen.
Die MACD-Linie stellt die Differenz zweier exponentiell gewichteter gleitender Durchschnitte (EGGD) dar. Der längerfristige EGGD wird dabei vom kurzfristigen EGGD abgezogen. Die MACD-Linie bewegt sich um die Nullinie herum und kann ähnlich wie das Momentum interpretiert werden.
Seine eigentliche Raffinesse gewinnt der MACD jedoch erst, indem er einen dritten exponentiellen GD ins Spiel bringt. Dieser wird von der MACD-Linie gewonnen und dient als Signallinie, genannt "Trigger". Die Schnittpunkte zwischen MACD- und Signallinie werden dann als die eigentlichen Kauf- und Verkaufsempfehlungen interpretiert. Eine Long-Position wird eröffnet (=Kaufsignal), wenn der MACD den Trigger aufwärts schneidet. Wird der MACD vom Trigger wieder eingeholt, wird die Position wieder geschlossen.
Möglich ist auch die Verwendung des MACD nur als Trendanzeiger, wenn man zum konkreten Ein- und Ausstieg auf andere Indiaktoren vertraut. Auf diese Weise wird umgangen, daß der MACD einerseits zuverlässiger wird, je langsamer er eingestellt ist, andererseits dann aber auch oft Trends "verschläft". Positive Trends zeigt der MACD an, wenn er oberhalb der Signallinie notiert. Es ist auch möglich einen kommenden Aufwärtstrend zu antizipieren, wenn sich der MACD der Signallinie rasch nähert.
Eine dritte Möglichkeit der Interpretation des MACD besteht in der Suche nach Divergenzen, d. h. gegenläufiger Tendenz von MACD-Linie und Kurs. Bildet der Kurs etwa neue Tiefststände heraus, während der MACD schon wieder Aufwärtstendenz zeigt, so könnte dies ein Anzeichen für einen nahenden Trendumschwung auch im Basiswert sein.