Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute verkündet, dass sie den Leitzins bei dem Rekordtief von 0,0% belassen werde. Der deutsche Dax Leitindex bewegte sich seitdem nur leicht über der 11.000 Punkte Marke.
Seit März 2016 liegt der Leitzins der Europäischen Zentralbank auf dem Rekordtief von 0,0%. Der Einlagesatz, der geparkte Gelder von Banken bestrafen soll, liegt jetzt bei minus 4%. Für die deutschen Sparer sind das keine guten Nachrichten, sie müssen weiterhin auf eine günstigere Zinslage warten.
Der EZB-Präsident Mario Draghi erklärt die Entscheidung mit der schwachen Wachstumsdynamik der Märkte, die noch schwächer ist, als erst angenommen wurde. Seiner Ansicht bedrohen die andauernden Unsicherheiten, aufgrund von geopolitischen Faktoren und der bestehenden Bedrohung durch den Protektionismus einiger Länder den Wachstum. Auch wenn die letzten veröffentlichten Daten schlechter sind als erwartet, ist der EZB-Rat sich einig, dass die Gefahr einer Rezession sehr gering ist.
Die EZB versucht mit der Zinspolitik gegen niedrige und sinkende Preise zu arbeiten, die Unternehmen und Privatpersonen davon abhalten könnten weniger Geld auszugeben oder mit wichtigen Investitionen noch zu warten. Die EZB versucht mit der 0% Leitzins-Strategie die Preise anzuheben und damit die Konjunktur anzutreiben.
Bis März wird der EZB-Rat abwarten, um eine bessere Einschätzung der Konjunkturdaten machen zu können. Sie bestätigten aber auch, dass es frühestens Ende dieses Jahrs eine Zinsanhebung geben wird. Aufgrund der Inflationsrate von 1,6% im Dezember sehen es viele Finanzexperten als unwahrscheinlich an, dass die EZB dieses Jahr noch die Leitzinsen anhebe. Die Zentralbank sieht eine Inflation von 2% als optimales Niveau für die Wirtschaft an, was die pessimistische Lageeinschätzung der Zentralbank erklären könnte.
Auch die Anleihekäufe, die die EZB in den letzten Jahren gegen die geringe Inflation und die schwache Konjunktur gemacht hat, werden im Jahre 2019 nicht weitergeführt. Seit dem März 2015 hat die Zentralbank auf diese Weise fast 3 Billionen Euro Staatsanleihen und Anleihen von Unternehmen investiert. So sollten die Finanzmärkte gestützt werden.