Der Glyphosat Skandal hat das Vertrauen der Anleger von Bayer negativ beeinflusst. In einem Jahr hat die Aktie 29,23 Prozent verloren und ein neuer Artikel von der Zeitung „The Guardian“ schürt neue Verdachtsmomente.
Der Glyphosat-Skandal verfolgt Monsanto nun schon seit 2015, als die Weltgesundheitsorganisation IARC die Chemikalie als wahrscheinlich krebserregend einstufte. Der Leverkusener Konzern Bayer hat Monsanto im Juni 2018 für 63 Milliarden USD übernommen, die bis dahin größte Übernahme eines deutschen Unternehmens im Ausland.
Ob die Übernahme sich tatsächlich gelohnt hat, bezweifeln jetzt auch viele Analytiker. Schon Ende 2018 hatte ein amerikanisches Gericht Monsanto zu einer Zahlung von 289 Millionen USD verklagt. Ein an Krebs erkrankter Hausmeiste hatte den Konzern verklagt. Es war der erste Gerichtsfall wegen Glyphosat, der noch viele andere nach sich ziehen kann. Der Chemiekonzern hat Berufung eingelegt und verweist auf mehr als 800 wissenschaftliche Studien, die beweisen sollen, dass die Chemikalie bei vorschriftsmäßiger Anwendung keine gesundheitlichen Schäden hervorrufen kann. Für den Konzern kann dieser Fall zum Präzedenzfall werden und noch viele weiter Gerichtsfälle nach sich ziehen.
Am 25. Februar wird die Berufung des Gerichtsfalls verhandelt und da kommt der Bericht der amerikanischen Zeitung zu einem äußerst ungelegenen Zeitpunkt für den Konzern. In der Studio “Exposition gegenüber Glyphosat-basierten Herbiziden und das Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome: eine Meta-Analyse und stützende Beweise” wird darauf hingewiesen, das Personen, die einer hohen Dosis Glyphosat ausgesetzt wurden, einen 41 Prozent höherem Risiko ausgesetzt sind, Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) zu entwickeln. Die nächsten Monate werden für Bayer sehr wichtig werden, nicht nur wegen dem Gerichtsfall. Der Konzern muss das Vertrauen der Anleger wiedererlangen.
Wie schwer das ist, zeigt nun eine Nachricht aus der Pharma-Sparte. Die Ergebnisse der Studie für nicht-steroidalen Androgenrezeptor-Antagonisten Darolutamid in einer Kombi-Therapie sind positiv ausgefallen. Die gute Nachricht verpuffte aber bei den Anlegern und verursachte kaum Kursveränderungen.
Das Ergebnis des Berufungsverfahren am 25. Februar wird sehr wichtig werden für den Leverkusener Chemiekonzern. Nur einen Tag später wird Bayer die geplante Dividendenausschüttung veröffentlichen und zwei Tage später werden die Geschäftsberichte für das letzte Jahr veröffentlicht.
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