Heute haben die BaFin und die Bundesbank einen neuen Test der Widerstandsfähigkeiten der Banken angekündigt.
Über 1400 Banken, Sparkassen und Volksbanken müssen erneut in einem Stresstest ihre Widerstandsfähigkeit gegen die andauernden 0-Zinspolitik beweisen. Dies ist schon der vierte Test seit 2013, für Institute, die nicht direkt von der Europäischen Zentralbank (EZB) überwacht werden.
Die Sparkassen werden einer Niedrig-Zins Umfrage unterzogen und ausgewählte Institute müssen über die Risiken der Immobilien-Finanzierungen und die Entwicklung der Kreditvergabe für Unternehmen Auskunft geben. Aus Erfahrung ist bekannt, dass in langanhaltenden Phasen mit niedrigen Zinsen und mit starken wirtschaftlichen Abschwüngen, die Kreditinstitute besonders gefordert sind. Deswegen sind die regelmäßigen Überprüfungen zum Schutz der Kunden nötig.
Seit März 2016 liegt der Leitzins in dem Euro Raum auf einem Rekordtief von 0 Prozent. Kreditinstitute müssen sogar Strafzinsen bezahlen, wenn sie über Nacht Gelder bei der EZB parken. Der Einlagezins liegt bei minus 0,4 Prozent und die geringen Zinsen nagen an den Gewinnen der Banken. Die Spannen um Verluste auszugleichen, werden immer geringer.
Der Test der Widerstandsfähigkeit besteht unter anderem auf fünf vorgegebenen Zinsszenarien für die nächsten vier Jahre. Die Institute werden mit verschiedenen Zinsszenarien konfrontiert, wie einem abrupten Zinsanstieg oder anhaltenden Niedrigzinsen. Die Geldhäuser müssen beweisen, wie sie mit Konjunktureinbrüchen zurechtkommen, die zu größeren Kreditausfällen führen können. Die Bankenaufsicht will damit die Sicherheit der Institute testen, um die Kunden vor Ausfällen zu schützen.
Mit den Ergebnissen wird unter anderem die Vergabe von Kapitalpolstern für die Institute festgelegt. Die Bausparkassen werden mit einem speziellen Stresstest geprüft, die die besonderen Geschäftsmodelle der Bausparkassen berücksichtigt. Die Banken sind verpflichtet die Ergebnisse der Stresstests der Bankenaufsicht bis Ende Mai zukommen zu lassen. Für die Ergebnisse aus den Immobilienfinanzierungen und den Kreditvergabestandards wird den Instituten Zeit bis Mitte Juli gegeben.
Die Ergebnisse der Stresstests werden von der Bankenaufsicht im Herbst veröffentlicht.