Wer sich für amerikanische Politik interessiert – und mit einem Präsident Trump sollte das bei vielen der Fall sein – der wird nicht umhergekommen sein zu lernen, dass Nasdaq und Co immer steiler ansteigen. Natürlich wird das von Trump und seinem Kabinett als schussfester Beweis dafür gewertet, dass seine Politik nachhaltig erfolgreich ist. Viele sind ebenfalls dieser Meinung und irgendwas muss ja dran sein. Darf man aber so vermessen sein zu glauben, dass dieser Trend ewig so weitergehen wird? Oder ist der Aufschwung wie so oft nur ein Vorzeichen für düstere Zeiten?
Es geht nie immer nur in eine Richtung
Wer sich mit Indexen und Börsen auskennt, wird bereits wissen in welche Richtung es gehen kann. Nämlich in beide, hoch und runter. Das ist nun mal die Dynamik des Marktes, denn zwei oder drei gute und starke Tage am Stück bedeuten noch nicht, dass die allgemeine Wirtschaft wieder bergauf geht. Es bedeutet lediglich, dass einige Unternehmen an diesem Tag gute Dinge gemacht haben, positive Quartalszahlen veröffentlichen konnten oder auch neue Geschäftszweige eingehen wollen. Die Gründe für einen kontinuierlichen Anstieg sind vielfältig, aber man kann das Blatt auch wenden. Schlechte Zahlen, zerplatze Kooperationen oder einfach Anleger die viele Aktien abstoßen, können so schnell der Grund dafür sein, dass die Börse schlechtere Zahlen verbreiten muss. Tagesformen sind also nur bedingt relevant, um einen langfristigen Trend am Markt zu sehen. Trump sollte dies eigentlich wissen, aber in der Politik nimmt man mit was man kriegen kann. Und des Nasdaq ist ja momentan auch auf einer Hochphase, wie kommt das überhaupt zustande?
Die Angst und die Hoffnung vor einem Ende der Tarife
2018 und 2019 waren die Finanznachrichten voll von den Streitigkeiten der USA mit vielen einstmaliger Verbündeten. Sowohl die EU als auch China als weltgrößte Marktwirtschaft hatten unter der Polyvalenz des US-amerikanischen Präsidenten zu leiden. Dementsprechend vage waren die Prognosen an den Börsen, wenn Donald Trump immer mal wieder einen seiner gefährlichen Tweets absetzte. In jedem Online Casino sind die Quoten besser als bei den Meinungen vom Präsidenten. Es ist also nur logisch, dass sich die Märkte ein wenig haben beruhigen können, als vor wenigen Wochen endlich Entspannung in der Tariffrage aufkam. Denn auch amerikanische Anleger sehen zunehmend mit Sorgen, wie sprunghaft ihre internationalen Geschäfte sein können, wenn sie immer wieder von der eigenen Regierung torpediert werden. Dass es aktuell so gut läuft, muss also nicht zwangsläufig bedeuten, dass es immer so weitergehen wird – auch wenn man dies in Washington gerne so glauben will.
Daher ist es ratsam, auch weiterhin mit ruhigen Handlungen am Markt zu agieren und sich so wenig wie möglich von der internationalen Politik einnorden oder verwirren zu lassen. Das Handeln an den Börsen hat ja immer ein paar Risiken und es kann schnell auch wieder passieren, dass der Leitzins der Feds oder undurchdachte Äußerungen aus dem Weißen Haus dafür sorgen, dass der Nasdaq nach unten geht. Dies ist nicht weiter schlimm, wenn man sich denn bestens mit der eigenen Anlagestrategie auskennt und sich nicht schwammig machen lässt. Auch ein Trump steht nicht über den Dingen.