Der Hersteller von Medizintechnik, Pharmazeutika und medizinischen Konsumgütern konnte seinen Umsatz im Jahre 2018 um sieben Prozent steigern, trotzdem hat diese Erfolgsmeldung keine positiven Auswirkungen auf den Aktienwert.
Das Unternehmen veröffentlichte die Quartalsergebnisse des vierten Quartals 2018 gestern in New Brunswick. Der Umsatz konnte auf 81,6 Milliarden USD gesteigert werden, fast sieben Prozent mehr als im vorherigen Jahr. Obwohl Johnson & Johnson auch im letzten Quartal mit den ungünstigen Wechselkursen des Dollars zu kämpfen hatte. Für die Aktie heißt das, das ihre um die Sondereffekte bereinigten Ergebnisse um 12% auf 8,18 USD ansteigen.
Es gibt zwei Gründe, warum die Anleger eher vorsichtig auf die positive Entwicklung reagieren. Der Konzernchef, Alex Gorsky, gab zwar an, weiter in die Entwicklung innovativer Produkte zu investieren und alle Möglichkeiten zu nutzen, um dem Unternehmen ein profitables Wachstum zu erlauben. Trotzdem stellt er nur ein geringes Wachstum des Unternehmens für das laufende Jahr in Aussicht.
Schwerer wiegen aber die momentanen gerichtlichen Probleme. Seit Jahren muss sich Johnson & Johnson vor Gerichten wegen des Verdachts von krebserregenden Stoffen wehren, die unter anderem in den Körperpflegemitteln enthalten sein sollen. Am schlimmsten ist der Vorwurf von Asbest in Babypulver. Das Unternehmen streitet alle Vorwürfe ab, musste aber schon im letzten Jahr 4,7 Milliarden USD aufgrund verlorener Gerichtsfälle bezahlen. Erst im Dezember letzten Jahres brach die Aktie um 13% ein, weil neue Vorwürfe veröffentlicht wurden.
Kritisch wird auch die Übernahme von Auris Health angesehen. Das Unternehmen stellt computergesteuerte medizinische Geräte her. Das Spitzenprodukt ist ein Joystick gesteuertes Endoskop zur Untersuchung von Lungentumoren. Nach Presseinformation ist Johnson & Johnson bereit einen Aufschlag auf die Bewertung von 2 Milliarden USD zu bezahlen. Bis jetzt gibt es noch keine Informationen über vertragliche Vereinbarungen.