Einmal mehr zeigt sich, dass die Blockchain immer häufiger zum Teil unseres Alltags wird. Der Schweizer Lebensmittelgigant Nestlé und die französische Supermarktkette Carrefour gaben am Dienstag bekannt, dass man seinen Konsumenten erstmals die auf der IBM Food Trust Blockchain gespeicherten Daten ab zugänglich machen wird. Allerdings: vorerst als Test und nur für das Kartoffelpüree namens „Mousline“. Die Maßnahme feiert man als wichtigen Schritt hin zu mehr Transparenz und Vertrauen in Sachen Lebensmittelsicherheit per Blockchain. Beide Unternehmen betonen, dass man damit auf das verstärkte Interesse von Konsumenten einginge, den Ursprung und Herkunftsort von Lebensmitteln nachvollziehen zu können.
Gesamter Weg von Anbau bis ins Supermarktregal nachvollziehbar
Tatsächlich ist dies ein weiteres Zeichen für die Veränderungen hin zu einer transparenten, ja gläsernen Supply Chain. Konsumenten können dabei Daten wie das Produktionsdatum, verschiedene Parameter der Qualitätskontrolle, aber auch Lagerzeiten und Lage des Lagerhauses einsehen.
Das ist allerdings noch nicht alles. Zusätzlich zu diesen auf der Blockchain gespeicherten Daten können auch weitere Informationen über die produzierenden Bauern und die Zubereitung des Pürees aufgerufen werden. Um die Daten aufzurufen ist nicht mehr notwendig, als das Smartphone zu zücken und den auf dem Produkt angebrachten QR-Code mit einer standardmäßigen App zu scannen.
Lebensmittelsicherheit per Blockchain – ein weiterer wichtiger Test
Die beiden Unternehmen sparen in ihrer gemeinsamen Presseaussendung auch nicht mit großen Worten hinsichtlich der Bedeutung dieser Maßnahme. Der globale Chef für Supply Chain bei Nestle, Vineet Khana, etwa feiert die Umsetzung als Erfolg der gemeinsamen Zusammenarbeit von Nestle und Carrefour.
Die Maßnahme bringe nicht nur mehr Vertrauen und Transparenz durch das Anbieten von genauen und nachvollziehbaren Daten. Sie werde letztendlich der gesamten Wertschöpfungskette, inklusive Anbietern und Einzelhändlern Vorteile bringen.
Weiters führt man aus, dass man die IBM Food Trust Blockchain mit diesem ersten Produkt die nächsten Monate sowie das entsprechende Kundenverhalten testen werde. Man möchte so besser verstehen, welche Auswirkungen, aber auch welche Skalierbarkeit die Technologie bietet. Gleichzeitig hat Nestlé aktuell auch noch andere Blockchain-Pilotprojekte am Laufen. Anhand all dieser möchte man besser einschätzen können, welches Potenzial die Technologie wirklich bietet. Und wo ihr Einsatz vielleicht weniger zielführend ist.
Immer mehr Supermarktketten denken den Einsatz der Blockchain entlang ihrer Lieferketten an. Es steht außer Frage, dass sie aufgrund ihrer Marktdominanz über die Macht verfügen, ihre Lieferanten zu deren Einsatz zu überzeugen. Ob diese die Blockchain nun freiwillig implementieren werden, oder widerwillig dem Druck klein beigeben.
IBM mit vielen erfolgreichen IBM Blockchain-Projekten
Erst kürzlich haben wir über die IBM Food Trust Blockchain, ihre Ziele, Vorhaben und namhaften Mitglieder berichtet. Sie hat die Mission, Lebensmittelsicherheit per Blockchain zu realisieren. Die jetzige Maßnahme ist ein weiteres Zeichen dafür, dass IBM ein dominanter Player in einem großen Zukunftsmarkt ist.
Natürlich ist IBM nur eines von vielen großen IT-Unternehmen, welche bereits intensiv mit der Blockchain arbeiten. Tatsächlich sind dies bereits mehr als 60%. Allerdings: IBM ist im Rennen um die Leading Position den anderen Anwärtern definitiv ein Stück voraus.