Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa hat die ersten Quartalsergebnisse aus diesem Jahr veröffentlicht. Wegen hohen Kerosinpreisen und niedrigen Ticketpreisen wurde ein hoher Verlust erzielt.
Am Montagabend musste Lufthansa einen Quartalsverlust von 336 Millionen Euro veröffentlichen. Die Aktie des Konzerns verlor im Laufe des Handelstages vier Prozent an Wert, konnte sich aber im Laufe des Börsentags wieder erholen. Der Konzern gibt als Grund der überraschend hohen Verluste den gestiegenen Kerosinpreis und die niedrigen Ticketpreise an.
Im vergangenen Jahr konnte Lufthansa noch einen Gewinn von 52 Millionen Euro erzielen. Für die Flugbranche ist das erste Quartal immer schwierig, dieses Jahr musste Lufthansa aber 202 Millionen Mehrkosten für die gestiegenen Kerosinpreise bezahlen. Im vergangenen Jahr konnte die Fluglinie noch von der Air-Berlin-Pleite profitieren. Der Konkurs der Berliner Fluglinie hatte eine Lücke in das Flugangebot gerissen, die Lufthansa geschickt ausnutzen konnte. Mittlerweile ist das Angebot aber von einigen Fluglinien wieder aufgefüllt worden, was zu einem Überangebot und zu niedrigeren Preisen geführt hat.
Die Tochtergesellschaften Swiss und Austrian Airlines haben in dem letzten Quartal wie erwartet rund fünf Prozent geringere Durchschnittserlöse im Jahresvergleich erzielt. Der Billig-Anbieter Eurowings musste allerdings einen Rückgang von 8,5 Prozent veröffentlichen. Die Fluglinie operiert vor allen Dingen auf den schwer umkämpften europäischen Strecken.
Im zweiten Quartal soll es für Lufthansa besser werden
Laut dem Lufthansa Vorstand soll sich die Situation schon im zweiten Quartal verbessern. Das Flugangebot im europäischen Raum soll sich in dem Quartal deutlich reduzieren, wodurch die Flugpreise auch wieder erholen können. Außerdem soll sich die Nachfrage nach Langstreckenflügen wieder verbessern, besonders für Flüge nach Nordamerika und Asien. Dem Unternehmen hilft dabei der Konkurs der isländischen Wow Air, die eine günstige Alternative für Kontinentalflüge angeboten hat.
Laut dem Finanzchef Ulrik Svenson will Lufthansa die Gewinnprognose für 2019 nicht korrigieren, die folgenden Quartale sehen vielversprechend aus. Außerdem hat das Unternehmen das Wachstum eingeschränkt. Dabei setzt Lufthansa vor allen Dingen auf die steigenden Flugpreise und wird das Angebot in diesem Jahr nur um drei Prozent erweitern.
Insgesamt will der Vorstand den Umsatz um 5 Prozent steigern und damit einen operativen Gewinn von 3 Milliarden Euro erzielen. Damit würde Lufthansa trotz der höheren Flugzahlen und höherer Erlöse weniger Gewinn erzielen wie im Jahre 2018. Der Rekordgewinn lag 2017 bei fast 3 Milliarden Euro.