Der Automobilzubehörhersteller Schaeffler hat mit der flauen Situation der Automobilindustrie zu kämpfen. Anleger strafen das Unternehmen mit einem Kursverfall von fast 7 Prozent.
Die Prognosen für dieses Jahr sehen für Schaeffler nicht so gut aus. Die Ebit-Marge soll auf unter 9 Prozent schrumpfen, nachdem im Jahr 2018 9,7 Prozent erreicht wurde und im Vorjahr sogar 11,3 Prozent. Im letzten Jahr wurde 10,1 Prozent weniger Gewinn gemacht, als im Jahr 2017. Die Aktionäre sollen aber weiterhin 0,55 Euro pro Aktie erhalten.
Für dieses Jahr prognostiziert der Schaeffler Konzern einen Zuwachs der Erlöse vor Währungseinflüssen von nur 1 bis 3 Prozent. Bei dem bereinigten Erlösen kann es dann leicht zu Umsatzrückgängen führen. Das Unternehmen gab bekannt, das die finanziellen Ziele für das Jahr 2020 nicht mehr zu erreichen sind. Der Vorstandchef Klaus Rosenfeld hat deswegen ein striktes Sparprogramm angekündigt. Bis 2024 sollen die Kosten um 90 Millionen Euro gesenkt werden. Mit dem Sparprogramm „Race“ soll die operative Marge um einen Prozentpunkt verbessert werden.
Laut dem Vorstandschef ist Schaeffler in der Automotive-Sparte zu breit aufgestellt. Deswegen will er insgesamt fünf Werke verkaufen. Darunter die kleineren Teile der Motoren- und Getriebeproduktion, sowie die Produktion von Handschaltungen. Deswegen sollen auch 900 Stellen gekürzt werden, 700 davon alleine in Deutschland. Um das Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten, soll in die Bereiche E-Mobilität und Fahrwerkmechatronik bis zu 2 Milliarden Euro investiert werden.
Die Zielrendite für das Jahr 2020 lag bei 12 bis 13 Prozent, wurde aber jetzt von dem Konzern auf einen hohen einstelligen Betrag korrigiert. Um den Umstieg in die Zeit der Elektrofahrzeuge zu finanzieren, sollen bis zu 5 Milliarden Euro Fremdkapital aufgenommen werden.
Die Börse hat die Nachrichten mit Werteinbußen der Aktie mit bis zu zehn Prozent bestraft. Dieser kann aber auch mit dem bevorstehenden Rauswurf aus dem MDax zusammenhängen, der am 18. März bevorsteht. Schaeffler wird in Zukunft nicht mehr im Index der mittelgroßen Werte geführt, sondern nur noch im SDax notiert werden.