Das Hamburger Modehaus Tom Tailor hat das Tochterunternehmen Bonita verkauft. Die Aktie der Modekette stieg daraufhin um fast 6 Prozent.
Der Vorstandschef Heiko Schäfer hat einen wichtigen Erfolg erzielt, um die Modekette Tom Tailor zu sanieren. Er hat es geschafft, das erfolglose Tochterunternehmen Bonita an die niederländische Modekette Victory & Dreams Holding zu verkaufen.
Nach Aussage des Vorstandschefs, können durch den Verkauf klare Verhältnisse gesetzt werden und freie Kapazitäten geschaffen werden. Außerdem kann sich Tom Tailor jetzt auf das profitable Wachstum der Kernmarke konzentrieren. Die Situation in Bonito umschrieb Schäfer mit einem herausfordernden Restrukturierungsprozess. Über die Kondition des Verkaufs wurde ein gegenseitiges Stillschweigen vereinbart.
Laut dem Tom Tailor CFO Thomas Dressendörfer haben die neuen Besitzer ein klares Weiterführungskonzept für den derzeitigen Standort und die Marke Bonita. Die neuen Besitzer aus den Niederlanden werden in Zukunft eng mit dem Filialisten Witteveen zusammenarbeiten, der auch ein Teil der Victory & Dreams Holding ist.
Die Victory & Dreams Holding hat vor kurzem negative Schlagzeilen in Deutschland durch die Miller & Monroe Kette gemacht. In der Bundesrepublik wird die Kette von der Vidrea Deutschland GmbH geleitet, die in einem vorläufigem Insolvenzverfahren steckt. Auch die Vidrea Retail BV in den Niederlanden scheint jetzt finanzielle Probleme zu haben. Sie betreibt die Miller & Monroe Filialen im Nachbarland. Mehrere Gläubiger haben Medien zufolge das Insolvenzverfahren für das Unternehmen beantragt. Die Geschäftsleitung von Vidrea Retail BV überlegt rechtliche Schritte einzuleiten.
Der Pressesprecher von Videa Retail BV versucht die momentane Situation noch mit dem Versuch von Vermietern zu erklären, die Druck auf Verhandlungen und Konflikte mit der Gruppe machen wollen.
Tom Tailor hat die Marke Bonita vor sieben Jahren übernommen und wollte mit dem Kauf das Wachstum verbessern. Der Kauf erwies sich aber als nicht rentabel. Bonita beschäftig noch 300 Mitarbeiter in Haminkeln und erzielte 2018 einen Verlust von 6,6 Millionen Euro, bei einem Umsatz von 172 Millionen Euro.