Erst wurde die Aktie von TUI von der HSBC Bank von „Buy“ auf „hold“ zurückgestuft und dann verkündete der Vorstand auch noch eine Ergebnisanpassung an. Das Vertrauen der Anleger ist erschüttert und die Aktie verlor bis zu 18,50 Prozent an Wert.
Am Donnerstag war die Stimmung an den europäischen Börsen eingetrübt. Die Anleger scheinen von dem Handelskonflikt, dem Brexit und der schwachen Konjunktur Chinas verunsichert zu sein. Zum Unglück für TUI, stufte die HSBC genau an diesem Tag das Wertpapier herunter. Ungeschickt meldete sich der Touristikanbieter auch dann noch selber zu Worte und gab dem Abwärtstrend der Aktie mit einer Ergebnisanpassung auch noch so richtig Schwung.
Abgesehen von dem nicht geschickt gewählten Zeitpunkt, reagiert TUI damit auf die Zurückhaltung der Europäer bei den Ferienbuchungen. Der heiße Sommer 2018 hat anscheinend vielen die Lust auf den Urlaub am Strand verdorben. Abgesehen davon zeichnet sich die Angst vor dem Brexit bei den Buchungen aus England ab, dessen schwacher Pfund-Kurs den Urlaub noch teurer macht. Trotzdem verkündet TUI einen Quartalsabschluss in der Höhe des Vorjahrs, der für das Unternehmen sehr gut ausfiel.
Folgenden Dienstag sollen die Quartalsergebnisse veröffentlicht werden. Doch schon jetzt hat der Vorstand bestätigt, dass er eine Dividende von 0,72 Euro vorschlagen wird. Damit wurde wohl anerkannt, das der TUI-Chef Frits Joussen vor einem Monat noch über zweistellige Gewinnzuwachsraten in der Rheinischen Post sprach.
Im Geschäftsjahr 2019 erwartet das Unternehmen ein bereinigtes EBITA von 1,177 Milliarden Euro. Die Prognose von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von mindestens 10 Prozent konnte dadurch nicht erreicht werden.
Während die TUI Aktie um fast 19 Prozent fiel, konnte die Aktie des britischen Unternehmens Thomas Cook eine Aufwertung in zweistelliger Prozenthöhe verzeichnen. Es scheint, dass sich die Anleger von TUI abgewendet haben und stattdessen bei Cook eingestiegen sind. Der zweitgrößte Reiseveranstalter in Europa hatte vor kurzem angedeutet, das er sich von seine Flugzeug-Sparte trennen wollte, um seine Hotels und den Service zu modernisieren. Er wolle sich mit den Dienstleistungen und den digitalen Angeboten von der Konkurrenz absetzen und das Geld solle durch den Verkauf der Fluglinien eingenommen werden.