Vonovia hat den Verkauf von 16,8 Millionen Aktien der Deutsche Wohnen SE angeordnet. Der Kurs der Deutsche Wohnen fiel im Laufe des Tages um 3,55%.
Die Vonovia SE ist einer der größten deutschen Wohnungsunternehmer und der größte private Vermieter in Deutschland. Das Unternehmen mit Sitz in Bochum teilte heute mit, dass sie alle Aktien des Wohnungskonzerns Deutsche Wohnen abstoßen werden. Nach Vonovia ist Deutsche Wohnen der zweitgrößte börsennotierte Wohnungskonzern in Deutschland. Während die Aktie von Deutsche Wohnen im Laufe des Tages 3,55 Prozent an Wert verlor, konnte die Aktie von Vonovia 0,25 Prozent zulegen.
Ab Ende 2015 hat Vonovia insgesamt 16,8 Millionen Aktien von Deutschen Wohnen in der Absicht gekauft, das Unternehmen zu übernehmen. In den vergangenen Jahren hat der Wohnungskonzern einige Unternehmen übernommen, bei Deutsche Wohnen konnte eine Mindestannahmequote nicht erreicht werden. Der Vorstand von Deutsche Wohnen hatte den Aktienankauf schon im Dezember 2015 als feindlich eingestuft und alle Maßnahmen getroffen, um die Übernahme zu verhindern.
Insgesamt wurden 16,8 Millionen Wertpapiere zu einem durchschnittlichen Preis von 24,10 Euro gekauft. Die Investition von 405,3 Millionen Euro zahlt sich jetzt aus. Venovia hat am Morgen bekannt gegeben, das sie die Aktien am Ende des Jahres abstoßen wollen, am späten Nachmittag wurde aber bekannt gegeben, dass das Aktienpaket an institutionelle Investoren verkauft wurde. Mit 700 Millionen Euro Verkaufspreis hat Vonovia mit dem Geschäft einen Gewinn von 294,7 Millionen Euro gemacht.
Mit dem Gewinn wird das Verhältnis zwischen Kredithöhe und dem Verkehrswert der Immobilen im Besitz (Loan-To-Value) rund 80 Basispunkte gesenkt. Laut dem Vonovia Chef Rolf Buch will das Unternehmen damit einige Schuldtitel und eine im April fällig werdende Hybridanleihe liquidieren.
Deutsche Wohnen ist in den letzten Monaten in die Schlagzeilen geraten, weil eine Bürgerinitiative die Enteignung von Wohnungen forderte. Der Wohnungskonzern konzentriert zwei Drittel des Immobilienportfolios in Berlin. Die Bürgerinitiative will alle Wohnungsbesitzer mit über 3.000 Wohneinheiten enteignen lassen. Der Bürgermeister Berlins kündigte daraufhin an, 50.000 Wohnungen der Deutsche Wohnungen abzukaufen, die sich ehemals im Besitz der staatlichen Wohnungsgesellschaft GSW befanden.
Vonovia verneinte eine Verbindung mit den Problemen von Deutsche Wohnen in Berlin und dem Verkauf des Aktienpakets. Beteiligungen an anderen Wohnungsunternehmen gehören nicht zu dem Geschäftsmodell, erklärte die Sprecherin von Vonovio. Das Unternehmen besaß 4,7% der Aktien von Deutsche Wohnen und war damit der viertgrößte Aktionär, nach Blackrock (10,2 %), Massachusetts Financial Services (9,9%) und der Norge Bank (6,9%).
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