Präsident Trump hat am Donnerstag erneut gedroht die Grenze zu Mexiko zu schließen, falls Mexiko nicht alle undokumentierten Einwanderer von der Einreise in die USA abhält.
„Wenn Mexiko nicht ALLE illegalen Einwanderer an der südlichen Grenze in die Vereinigten Staaten stoppt, werde ich die die Grenze nächste Woche schließen“, mit diesen Worten hat der amerikanische Präsident letzte Woche einen neuen internationalen Skandal heraufbeschworen. Aus Florida legte der Präsident noch über Twitter nach, „das wäre für Mexiko so einfach, aber sie nehmen einfach unser Geld und reden nur. Außerdem verlieren wir so viel Geld mit ihnen, vor allem, wenn man den Drogenhandel hinzufügt!“ Deshalb wäre es nach Trump eine gute Sache, wenn er die Grenze schließen wird.
Wie Trump damit den Fluss der illegalen Einwanderer, der in den letzten fünf Jahren konstant abgenommen hat, stoppen will, ist aber noch nicht klar. Die illegalen Einwanderer reisen nicht über die Zollübergänge ein, die Trump schließen will. Deswegen scheint es, er will Mexiko mit der Schließung abstrafen, obwohl die meisten Einwanderer aus anderen Südamerikanischen Ländern kommen.
Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador bestätigte in einer Pressekonferenz, dass er den Frieden vorziehe und er keine frühzeitigen Aussagen machen werde. Mexiko wird die Regierung der Vereinigten Staaten nicht konfrontieren. Er bezeichnet die angedrohte Aktion des amerikanischen Magnaten als Schuss in den eigenen Fuß. Es macht viel Krach, aber in erster Linie schadet er sich selber und damit hat der mexikanische Präsident nicht unrecht.
Der mexikanische Präsident hat in seiner gesamten Legislaturperiode nicht auf die Twitter-Nachrichten von Trump reagiert. Er bezeichnet diese Art der Nachrichten nicht angemessen für eine Kommunikation zwischen zwei Ländern.
Im November schloss die Trump-Regierung für einige Stunden den geschäftigen Grenzübergang zwischen San Diego und Tijuana. Aber wie Trump die ganze 3.145 kilometerlange Grenze schließen will, wirft viele Fragen auf, einschließlich wie realistisch die Drohung ist.
Der San Ysidro Crossing Grenzübergang, zwischen Tijuana und San Diego, ist eine der größten Übergänge in der westlichen Hemisphäre. Durchschnittlich benutzen ihn jeden Tag 120.000 Pendler, 6.000 Lastwagen und 63.000 Fußgänger. Die meisten Pendler nutzen den Grenzübergang, um zu ihrem Arbeitsplatz auf der anderen Seite der Grenze zu kommen. Viele von den Angestellten leben in dem günstigeren Mexico und arbeiten in amerikanischen Unternehmen auf der amerikanischen Seite der Grenze.
Auch eine kurzzeitige Schließung der Grenze würde ein wirtschaftliches Chaos auf beiden Seiten verursachen. Mexiko ist der drittgrößte Handelspartner der Vereinigten Staaten nach China und Kanada. Waren im Wert von mehr als 558 Milliarden USD wurden 2017 in alle beiden Richtungen über die Grenze geliefert.
Mit einem Export von 243,3 Milliarden USD in 2018 ist Mexiko einer der wichtigsten Handelspartner der USA. Das sind 10 Prozent mehr als im Jahr 2017. Zwei der verkehrsreichsten Grenzhäfen für Lkw sind Laredo und El Paso, beide in Texas. Weitere 78 Mrd. USD Fracht wurden auf der Schiene, 67 Mrd. USD pro Schiff, 17 Mrd. USD auf dem Luftweg und 5 Mrd. USD per Pipeline befördert.
Täglich kommen 465.000 Menschen über die südlichen Grenzen in die USA, die meisten davon um in den USA zu arbeiten. Eine Schließung der Grenze würde die USA bis zu einer Milliarde USD am Tag kosten, bestätigt Duncan Wood, der Direktor des Wilston Center Mexico Institutes. Wirtschaftlich würde das beide Volkswirtschaften erstarren lassen. Beide Volkswirtschaften sind von dem grenzüberschreitenden Handel abhängig.
Erfahrungen konnte die USA schon mit dem Auslösen der Alarmstufe 1 nach dem 11. September machen. Alle Fahrzeuge mussten überprüft werden und in kurzer Zeit entstand an den kanadischen und mexikanischen Grenzen Wartezeiten bis zu 18 Stunden. In wenigen Tagen verursachten die Wartezeiten Produktionsprobleme in GM und Chevrolet, so dass Produktionslinien abgestellt werden mussten.
Das Homeland Security Center der University of Southern California hat eine Studie durchgeführt, um die Bedrohungen durch Terrorismus und tödlichen Pandemien berechnen zu können. Nach dieser Studie würde eine einjährige Schließung der Grenzen alle Importe um 95 Prozent und den BIP um 48 Prozent reduzieren.
Die San Diego Association of Governments und das California Department of Transportation hat in einer Studie festgestellt, dass alleine lange Warteschlangen und Ineffizienzen an den mexikanischen Grenzen jährlich 7,2 Milliarden USD und 62.000 Arbeitsplätze auf beiden Seiten der Grenze kosten. Der Studie ist auch zu entnehmen, dass schon alleine eine durchschnittliche 15-minütige Wartezeit an der Grenze zu einem zusätzlichen Verlust von einer Milliarde USD führt und auf beiden Seiten 134.000 Arbeitsplätze kostet.