Wie der amerikanische Protektionismus die Weltwirtschaft schädigt

Eigentlich wollte Donald Trump mit den Schutzzöllen das Handelsdefizit der USA ausgleichen. Seitdem er im Amt ist, hat sich das Handelsdefizit aber um 100 Milliarden USD verschlechtert. Die Folgen des Protektionismus setzen aber den gesamten Welthandel unter Druck.

Die Analysten waren sich schon lange einig, dass die Schutzzölle nicht den von Trump gewünschten Erfolg zeigen werden. Die Folgen für den Welthandel zeichnen sich aber jetzt erst klar ab. Der Welthandel steht unter Druck, auch aufgrund der Umsetzung der Handelszölle der USA gegen China und Europa.

Selbst in der USA sind die Folgen erkennbar. Obwohl das Wachstum recht stabil mit zwei Prozent über das ganze Jahr verlief und die Arbeitslosenzahlen sich verbessern, zeichnet sich bei den Unternehmern ein ganz anderes Bild ab. Die Prognosen für den zukünftigen Wachstum fallen negativ aus und Investitionsentscheidungen werden herausgezögert. Obwohl die Hoffnungen für eine baldige Beendigung des Handelsstreit vorwiegen, überwiegt die Angst vor der instabilen politischen Lage.

Letzte Woche haben verschiedene Ökonomen und Interessenverbände versucht den amerikanischen Präsidenten auf die wirtschaftlichen Folgen seines Handelns aufmerksam zu machen, bislang ohne jegliche Erfolge. Auch das die USA erheblich mehr Waren importiert als vor den Schutzzöllen, hat keinen Einfluss auf die Taktik von Donald Trump. Selbst die Fed (amerikanische Notenbank) hat ihre Zinspolitik aufgrund der Schäden geändert, die der Handelskonflikt mit China auslösen kann. Sie sind dem Zinserhöhungszyklus auf eine mögliche Zinssenkung umgeschwungen.

Fakt ist auch, das China weiterhin gute Wachstumsprognosen von 6 Prozent vorweisen kann. Vor allen Dingen die Senkung der Steuern für Kraftfahrzeuge und Fahrzeugteile von 40 auf 15 Prozent hat der Volksrepublik geholfen. Sie haben erkannt, dass der globale Automobilhandel mehr als 8 Prozent des Welthandels ausmacht. Der Binnenmarkt der Volksrepublik mit China, Indien, Süd-Korea und Taiwan entwickelt sich sehr gut und stützt die chinesische Wirtschaft.

In Europa sieht die Situation leider viel schlechter aus. Die Handelszölle auf Kraftfahrzeuge und der Brexit belasten die Wirtschaft in Europa. Der Brexit hat viele Projekte der europäischen Union verhindert, die wichtig für den Währungsraum gewesen wären. Die Wachstumsprognosen liegen bei 0,8 bis 1,3 Prozent, zeigen allerdings einen positiven Ausblick für das folgende Jahr. Interessant ist, dass die deutschen Exporteure für das Jahr 2019 einen Umsatzrekord von 1400 Milliarden Euro erwarten, rund drei Prozent mehr als im Vorjahr.


Thomas Pentzek wanderte 1992 nach Mexiko aus und hat 20 Jahre in führenden Positionen in der Automobil- und Textilindustrie gearbeitet. Durch die praktische Erfahrung in der Industrie, in internationalen Unternehmen wie Volkswagen, Ford und Nissan, sowie mit vielen Automobilzulieferanten, konnte er viele Erfahrungen im Controlling sowie Lean Management und Six Sigma machen.

Seit 2012 arbeitet er als freier Journalist und Autor. In dieser Zeit entstanden einige Bücher über das Unternehmensmanagement.

 

Thomas Pentzek auf: LinkedIn

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